Batterie im Winter

[Energieverlust bei Kälte – bis 30 Prozent mehr Verbrauch im Winter

Der ADAC hat in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterie bei Temperaturen von -7 Grad zwischen 25 % und 50 % mehr Energie verbrauchen als bei Temperaturen von +14 Grad.
Hier können Sie den Bericht von ADAC nachlesen:
www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-reichweite-winter/

Damit Sie auch im Win­ter zu­ver­läs­sig mit Ihren Fahrzeugen von Eure-Elektromobile von A nach B kom­men, zei­gen wir Ihnen, wie Sie Ihren Akku bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren fit hal­ten und sogar hier­zu ver­pflich­tet sind, wenn Sie möch­ten, dass die Ge­währ­leis­tung er­hal­ten bleibt.
Mit einem Mess­ge­rät kann man ganz ein­fach mes­sen, wie oft und wann ein Akku ge­la­den wurde.

Blei Akku vs. Li­thi­um Akku – alt­be­währt vs. neu

Wenn viel elek­tri­sche En­er­gie bei­spiels­wei­se für den An­trieb eines E-Rol­lers oder eines E-Au­to be­nö­tigt wird, dann gibt es ak­tu­ell zwei noch teil­wei­se mit­ein­an­der kon­kur­rie­ren­den Bat­te­rie-Sys­te­me: Blei Akkus und Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus.

Blei Akkus – be­währ­te und preis­wer­te En­er­gie­spei­cher für viele An­wen­dun­gen

Blei Akkus ver­sor­gen Elek­tro­mo­to­ren schon seit mehr als 170 Jah­ren mit En­er­gie. Und vor rund 120 Jah­ren wur­den die ers­ten die Autos mit Blei Akku ge­baut. Die Tech­nik ist aus­ge­reift. Blei Akkus gel­ten als ro­bust. Nied­ri­ge Tem­pe­ra­tu­ren im Win­ter kann ein Blei­ak­ku im Ver­gleich zu vie­len an­de­ren Bat­te­rie­ty­pen gut ver­kraf­ten. Außer er ist schlecht ge­war­tet und hat schon ein paar Jahre sei­nen Dienst ge­leis­tet.

Diese Zu­ver­läs­sig­keit ist mit ein Grund, warum Blei Akkus heute immer noch der Stan­dard für Star­ter­bat­te­ri­en in Kraft­fahr­zeu­gen sind. Auch eine Über­la­dung oder eine so­ge­nann­te Tief­ent­la­dung kann ein Blei­ak­ku­mu­la­tor in aller Regel ohne grö­ße­re Schä­den oder Ein­bu­ßen der Ka­pa­zi­tät über­ste­hen. Der Nach­teil von Blei Akkus ist das Ge­wicht. Wegen des hohen Ge­wichts sind Blei­ak­ku­mu­la­to­ren zum Star­ten oder als An­triebs­bat­te­rie in Elek­tro­fahr­zeu­gen in aller Regel fest ein­ge­baut. Sie kön­nen oft nicht zum Laden aus dem Fahr­zeug ge­nom­men und an ein La­de­ge­rät an­ge­schlos­sen wer­den.

So pfle­gen Sie Ihren Blei Akku im Win­ter

Wie viel Auf­wand er­for­der­lich ist, damit ein Blei­ak­ku im Win­ter fit bleibt, ist auch ab­hän­gig vom Alter des Akkus. Ein neuer und hoch­wer­ti­ger Blei­ak­ku ist re­la­tiv un­emp­find­lich ge­gen­über Kälte. Die Leis­tung lässt nur ge­ring­fü­gig nach. So­bald der Akku ein Alter von 2 – 3 Jah­ren er­reicht hat, lässt die Leis­tung bei Tem­pe­ra­tu­ren unter dem Ge­frier­punkt deut­lich nach. Es sind spä­tes­tens dann Maß­nah­men er­for­der­lich, um die Leis­tungs­fä­hig­keit eines etwas äl­te­ren Blei­ak­kus im Win­ter zu er­hal­ten.

Wie an­de­re Bat­te­ri­en auch er­reicht ein Blei­ak­ku seine höchs­te Leis­tungs­fä­hig­keit in einem be­stimm­ten Tem­pe­ra­tur­be­reich ober­halb des Ge­frier­punk­tes. Wenn immer mög­lich soll­te ein E-Fahr­zeug mit Blei Akku im Win­ter in einer Ga­ra­ge oder einem ge­schlos­se­nen Schup­pen ab­ge­stellt wer­den. Die Um­ge­bungs­tem­pe­ra­tur soll­te op­ti­ma­ler­wei­se min­des­tens +10 Grad Cel­si­us be­tra­gen. Falls mög­lich, soll­te der Akku aus dem Fahr­zeug ge­nom­men und an einem war­men Ort ge­la­den und ge­la­gert wer­den, sonst er­lischt die Ge­währ­leis­tung bei einem Scha­den.

Wenn das E-Fahr­zeug über den Win­ter nicht oder nur sel­ten be­nutzt wird, soll­ten Blei Akkus re­gel­mä­ßig nach­ge­la­den wer­den. Im Un­ter­schied zu Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus dür­fen Blei­ak­kus bei der Er­hal­tungs­la­dung immer bis zu 100 % ge­la­den wer­den. Soll­te ein Blei Akku ein­mal rest­los ent­la­den sein, ist dies in der Regel kein Pro­blem. Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass es bei Blei Akkus kei­nen Me­mo­ry-Ef­fekt gibt. Me­mo­ry-Ef­fekt be­deu­tet, dass sich die Spei­cher­ka­pa­zi­tät durch wie­der­hol­tes Teil­la­den des Akkus dau­er­haft ver­rin­gert. Der Akku ist zwar nicht in­tel­li­gent, er merkt sich aber den Stand der En­er­gie­men­ge bei der Teil­la­dung und stellt spä­ter nur En­er­gie bis zu die­sem Punkt zur Ver­fü­gung.

Li­thi­um Akkus – die Zu­kunft der Strom­spei­che­rung?

Mit einem Alter von ge­ra­de ein­mal 30 Jah­ren sind Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus eine noch sehr junge Spei­cher­tech­no­lo­gie für elek­tri­schen Strom. Den­noch konn­ten sich die leis­tungs­fä­hi­gen Akkus auf Li­thi­um Basis in den letz­ten Jah­ren als Stan­dard-En­er­gie­spei­cher für Smart­pho­nes, Elek­tro- und Hy­bridfahr­zeu­ge und an­de­re elek­trisch be­trie­be­ne Ge­rä­te durch­set­zen. Ihr Vor­teil ge­gen­über Blei Akkus ist der ge­rin­ge­re Platz­be­darf be­dingt durch eine hö­he­re En­er­gie­dich­te. Die hohe Spei­cher­ka­pa­zi­tät macht Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus für viel­fäl­ti­ge An­wen­dun­gen in­ter­es­sant.

 

Elek­tro­fahr­zeu­ge mit die­sem Ak­ku-Typ haben in der Regel eine grö­ße­re Reich­wei­te als ver­gleich­ba­re Fahr­zeu­ge mit einem Blei Akku. Auch bei der Le­bens­dau­er und La­de­zy­klen kann ein Li­thi­um-Io­nen-Ak­ku über­zeu­gen.

Die hohe Strom­stär­ke von Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus ist ein we­sent­li­cher Vor­teil für die Ver­wen­dung in Elek­tro-Fahr­zeu­gen. Elek­tro­fahr­zeu­ge be­nö­ti­gen viel elek­tri­sche En­er­gie. Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus sind hier ge­gen­über Blei Akkus im Vor­teil, weil sie hohe Strom­stär­ken für den An­triebs­mo­tor des Fahr­zeugs be­reit­stel­len kön­nen.

Der Nach­teil einer Li­thi­um Akkus ist zum einen der hö­he­re Preis im Ver­gleich zu Blei Akkus. Zudem sind diese Akkus deut­lich emp­find­li­cher und kön­nen nied­ri­ge Tem­pe­ra­tu­ren nur schlecht ver­kraf­ten. Die meis­ten Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus re­agie­ren bei Tem­pe­ra­tu­ren unter +5 Grad mit einem deut­li­chen Leis­tungs­ver­lust. Aber auch Tem­pe­ra­tu­ren von mehr als +35 Grad Cel­si­us sind für einen Li­thi­um Akku nicht op­ti­mal.

Die ge­rin­ge­re Ka­pa­zi­tät und damit die ge­rin­ge­re Reich­wei­te von E-Rol­lern bei Mi­nus­tem­pe­ra­tu­ren hat ganz ein­fa­che phy­si­ka­li­sche Grün­de. Bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren be­we­gen sich in den Akkus die Ionen, die die elek­tri­sche La­dung trans­por­tie­ren, lang­sa­mer. Hier gilt, je nied­ri­ger die Tem­pe­ra­tur, umso lang­sa­mer be­we­gen sich die Ionen. Bei Tests hat sich ge­zeigt, dass ins­be­son­de­re bil­li­ge Li­thi­um Akkus Schwä­chen bei nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren zei­gen.

 

Reich­wei­te von E-Rol­lern mit Li­thi­um-Ak­ku im Win­ter er­hal­ten

Da eine nied­ri­ge Tem­pe­ra­tur der ein­zi­ge Grund ist, warum die Reich­wei­te von E-Rol­lern im Win­ter nach­lässt, gibt es eine ein­fa­che Mög­lich­keit, die Reich­wei­te zu er­hal­ten. Das Fahr­zeug und damit der Li­thi­um Akku soll­te vor An­tritt der Fahrt auf­ge­wärmt wer­den. Ideal ist hier­für eine be­heiz­te Ga­ra­ge, in wel­cher der E-Rol­ler un­ter­ge­stellt wer­den kann. Eine Tem­pe­ra­tur deut­lich über dem Ge­frier­punkt ist auch für das Laden des Akkus von Vor­teil. Ein war­mer Akku ist schnel­ler ge­la­den als ein eis­kal­ter Akku.

Und auch für Li­thi­um-Io­nen-Ak­kus gilt, wenn das Fahr­zeug im Win­ter nur sel­ten oder nicht ge­nutzt wird, soll­te der Akku mit dem Fahr­zeug an einem war­men, tro­cke­nen Ort ge­la­gert wer­den. Ein Li­thi­um Akku soll­te bei län­ge­ren Nutz­pau­sen re­gel­mä­ßig nach­ge­la­den wer­den. Etwa alle 2 bis 2 Wo­chen soll­te die La­dung der Bat­te­rie ge­prüft und der Akku ge­ge­be­nen­falls nach­ge­la­den wer­den.

TIPP: Wenn Sie ihren Elek­trorol­ler im Win­ter nicht be­nut­zen wol­len, soll­ten Sie das Fahr­zeug vor dem Ab­stel­len gründ­lich put­zen und die Bat­te­rie ab­klem­men. So ver­hin­dern Sie, dass Schmutz Feuch­tig­keit an­zieht und der Rol­ler an­fängt zu ros­ten. Je nach­dem, wo sie Ihren Rol­ler ab­stel­len kön­nen, soll­ten Sie ihn mit einer dafür ge­eig­ne­ten Plane ab­de­cken und so vor Staub und Feuch­tig­keit schüt­zen.